Die Täuschung des Spielers oder werden die Spieler durch den Zufall ausgetrickst?

Die Fehleinschätzungen der Spieler kurz und bündig

Der Trugschluss des Spielers ist ein logischer Trugschluss, der sich bekanntlich in Spielsituationen manifestiert, da diese einen geeigneten Kontext dafür schaffen können. Da hilft es dann auch nicht, wenn man das beste Online Casino 2024 nutzt. Dies konnte jedoch auch in vielen anderen Situationen beobachtet werden, die keinen Bezug zum Glücksspiel haben, aber dennoch viel mit Zufallsereignissen zu tun haben. Es ist merkwürdig, wie viel Ärger man aufgrund des Missverständnisses von grundlegenden Konzepten der Funktionsweisen bekommen kann. Deshalb gehen wir, bevor wir den Trugschluss definieren, zunächst einige Begriffe durch. Dann erklären wir die Art der Täuschung und fahren mit Beispielen und einigen weiteren Grabungen im menschlichen Verstand fort, um dem Thema auf die Schliche zu kommen.

Bevor wir fortfahren, wollen wir dich darauf hinweisen, dass dieser Artikel keine Anleitung zum erfolgreichen Wetten ist. Er soll jedoch erklären, warum die Argumentation, die hinter Wettentscheidungen steht, in der Regel dramatisch versagt. Wir hoffen, dass wir dazu beitragen werden, eine große Grauzone aufzulösen und ein fundiertes Verständnis der Glücksspielwelt zu vermitteln. Dies soll den Spielern helfen, verantwortungsbewusster zu spielen.

Was ist Glücksspiel?

Das Glücksspiel ist im Wesentlichen der Akt des Platzierens einer Wette auf ein zufälliges Ereignis, mit der Absicht, Geld zu gewinnen, indem man den Ausgang des Ereignisses errät. Obwohl wir nicht vorgeben, eine genaue wissenschaftliche Definition zu geben, deckt unsere Erklärung die drei bekannten Hauptmerkmale des Glücksspiels ab:

• Wetteinsatz – Wenn man etwas wertvolles verwettet, um an dem Spiel teilnehmen zu können. Betrachte es als Kosten des Spiels.
• Risiko – Die Zufälligkeit des Ereignisses bedingt, dass das Ergebnis nicht mit absoluter Sicherheit vorhergesagt werden kann. Ein Scheitern führt zum Verlust der Wette.
• Preis – Etwas von Wert, das man im Falle eines günstigen Ergebnisses erhält.

In vielen Fällen findet das Ereignis, das den Ausgang bestimmt, wie z.B. ein Roulette-Spin, ein Kartenziehen oder ein Würfelwurf, unmittelbar nach dem Setzen statt. Dies ist typisch für alle Casinospiele. Die moderne Glücksspielindustrie hat jedoch die Wettmöglichkeiten erweitert, und heute kann man auch auf Ereignisse setzen, die weit genug in der Zukunft liegen. Wenn du auf das genaue Ergebnis des Fußballspiels vom nächsten Samstag oder auf die unendliche Amtsenthebung des amerikanischen Präsidenten setzen willst, wirst du mehr als willkommen sein.

Es ist erwähnenswert, dass das Wort Glücksspiel eine weitreichendere Bedeutung hat. Sicherlich hast du es schon oft in Situationen gehört, die wenig mit dem Glücksspiel zu tun haben. Wir verwenden es, um rücksichtslose Geschäftsentscheidungen oder wahnsinnige Risiken zu beschreiben, die von Extremsport-begeisterten eingegangen werden. Das liegt daran, dass Zufälligkeit, Risiko und Belohnungen in vielen anderen realen Szenarien existieren. Weiter unten geben wir einige interessante Beispiele für den Trugschluss des Spielers in Nicht-Glücksspielsituationen.

Was ist ein logischer Trugschluss?

Es ist immens wichtig zu erwähnen, dass ein Trugschluss ein Fehler in der Argumentation ist. Eigentlich ist dies eine vereinfachte Definition, die in den Entscheidungswissenschaften weit verbreitet ist. Sie ist kurz und elegant, könnte aber ziemlich irreführend sein, da Argumentationsfehler oft mit sachlichen Fehlern verwechselt werden. Wenn du deine Fakten prüfst, bedeutet das nicht, dass du eine fehlerhafte Logik anwendest. Hier ist ein Beispiel dafür aus dem Biologieunterricht: “Alle Vögel sind Reptilien und alle Reptilien sind Wirbeltiere, was bedeutet, dass alle Vögel Wirbeltiere sind”. In dieser Aussage ist die Logik richtig, aber die Schlussfolgerung wird aus einer falschen Tatsache gezogen – keine der Vogelarten sind Reptilien. Hier haben wir einen sachlichen Fehler. Auch wenn es stimmt, dass alle Vögel Wirbeltiere sind, garantiert uns die Art und Weise, wie wir darauf gekommen sind, eine enttäuschende Note – in dieser Klasse wird Biologie und nicht Logik unterrichtet. Natürlich garantiert die sachliche Korrektheit keine vernünftigen logischen Schlussfolgerungen. Hier ist ein Beispiel, diesmal vom Roulette-Tisch: “Das Rad hat siebenmal hintereinander rot geschlagen, also muss Schwarz fällig sein”. Hier haben wir wahre Fakten, aber die Schlussfolgerung, die wir aus ihnen ziehen, ist völlig falsch. Dies ist ein logischer Trugschluss, da er auf einer ungültigen Argumentation und nicht auf einer mangelhaften Kenntnis der Fakten beruht. Ein weiterer wichtiger Punkt bei Trugschlüssen ist, dass sie für den durchschnittlichen Erwachsenen schwer zu erkennen sind. Es bedarf eines angemessenen Maßes an geistiger Anstrengung von einem geschulten Geist, um einen Trugschluss zu erkennen.

Bevor wir weitermachen, wäre es großartig, darauf hinzuweisen, dass es eine Menge wissenschaftlicher Forschungen gibt, die sich mit logischen Trugschlüssen, kognitiven Vorurteilen, der Beziehung zwischen ihnen, den Unterschieden und allen möglichen anderen Dingen beschäftigt, die sich darauf beziehen, wie und warum wir nicht richtig denken. Schaue dir dafür die Quellen an, die wir am Ende aufgeführt haben – Du wärst überrascht zu erfahren, wie viel Arbeit geleistet wurde, um zu beweisen, dass wir Menschen nicht so klug sind, wie wir denken.

Die Definition der Spieler-Täuschung

Wie du wahrscheinlich schon vermutet hast, sprechen wir über einen logischen Trugschluss, der scheinbar unter den Spielern weit vertreten ist. Später werden wir sehen, dass sie nicht die einzige Gruppe sind, die diese Art von fehlerhafter Argumentation aufweist. Denn die Wurzeln des Fehlers liegen einfach nicht im Glücksspiel. Was haben also die Spieler falsch gemacht? Sie neigen dazu zu glauben, dass in einer sich wiederholenden Situation, die zufällig ist, das nächste Ergebnis aus früheren Ergebnissen vorhergesagt werden kann. Dies wird auch die Lehre von der Entwicklung der Chancen genannt. Das Roulette-Beispiel von oben ist ein perfektes Beispiel dafür. Hier sind die Gründe, warum dies nicht korrekt ist:

• Die Ereignisse, auf die ein Spieler wettet, sind zufälliger Natur.
• Jedes Ereignis ist unabhängig. Die Ergebniswahrscheinlichkeit ändert sich nicht aufgrund von vergangenen Ereignissen. Würfel haben kein Gedächtnis, ebenso wenig wie ein Roulettekessel. Der Grad der Ungewissheit bleibt bei jedem nächsten Ereignis gleich.
• Zufallsereignisse können ungleichmäßig sein. Zufälle passieren immer wieder. Es gibt keine Regel oder Kraft, um das Gleichgewicht zu halten oder wiederherzustellen. Wenn du das nicht glauben kannst, solltest du die Aufzeichnungen über die Anzahl der Blitzschläge, die dieselbe Person getroffen haben, überprüfen. Ein schneller Spoiler: Die Zahl ist höher als das, was statistisch für möglich gehalten wird.
• Muster können auftreten, wenn wir uns eine Stichprobe von vergangenen Ereignissen ansehen. Diese Muster bestimmen jedoch nicht die zukünftigen Ergebnisse.
• Tendenzen sind möglich, aber wenn eine echte Tendenz auftritt, ist sie das Ergebnis eines technischen Fehlers oder einer absichtlichen Manipulation eines Zufallsgenerators (Würfelpaar, Roulette, ein Schuh mit sechs gemischten Kartensätzen, Spielautomat usw.). Eine Verzerrung ergibt sich nie aus der Natur des Zufalls. Dies ist schließlich die eigentliche Bedeutung der Zufälligkeit – es kann jederzeit alles passieren.

Zusammenfassend ist die einfache Wahrheit, dass man die Lottozahlen der nächsten Ziehung nicht vorhersagen kann, egal wie weit du in der Vergangenheit nach Mustern und Hinweisen suchst. Die Wahrscheinlichkeit für jede Zahlenkombination bei jeder nächsten Ziehung bleibt gleich. Es gibt jedoch Fälle, in denen sich die Wahrscheinlichkeit ändern kann. Dies geschieht bei Kartenspielen wie Blackjack, bei denen die Karten vom Stapel gezogen und danach nicht mehr zurückgegeben werden. Dadurch verringert sich die Anzahl der möglichen Ergebnisse, während des Spielverlaufs. Je mehr Karten wir vom Stapel entfernen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine der verbleibenden Karten gezogen wird. Die Wahrscheinlichkeit für eine der verbleibenden Karten im Stapel ist jedoch genau gleich.

Historisches Beispiel

Der Trugschluss des Spielers hat einen anderen Namen – den Monte-Carlo-Trugschluss. Damals im Jahr 1913, an einem Sommerabend im Casino de Monte Carlo, schlug ein Roulette-Rad 26 Mal hintereinander schwarz. Die Spieler glaubten fälschlicherweise, dass nun Rot fällig sei. Da sie wussten, dass die Wahrscheinlichkeit von Rot gegen Schwarz 50/50 beträgt, nahmen sie fälschlicherweise an, dass ein lange Reihe eines Farbschlags eine unnatürliche Abweichung vom Durchschnitt darstellt, die sich selbst korrigieren musste. Was haben sie falsch gemacht?

• Sie glaubten, dass der Durchschnitt eine Naturgewalt sei, die alle Abweichungen korrigieren müsse. Tatsächlich ist der Durchschnitt ein statistisches Ergebnis, das aus einer sehr großen Stichprobe berechnet werden muss, um repräsentativ zu sein. Sechsundzwanzig Drehungen ist überhaupt keine große Stichprobe.
• Sie hatten den Durchschnitt mit der statistischen Wahrscheinlichkeit verwechselt. Eine Wahrscheinlichkeit von 50% bedeutet nicht, dass Sie in einer Stichprobe von 100 Drehungen genau 50 Rot- und 50 Schwarz-Werte erhalten. Es bedeutet einfach, dass Sie bei jedem nächsten Spin eine 50/50-Chance von Rot gegen Schwarz haben.
• Sie hatten die Stichprobengröße überschätzt. Wie groß ist 26 im Vergleich zu tausenden von Spins täglich? Große Abweichungen vom Durchschnitt sind bei kleinen Stichproben nicht so ungewöhnlich. Erwarte also nicht, dass diese für die gesamte Bevölkerung repräsentativ sind.
• Sie hatten die Unabhängigkeit zukünftiger Spins von vergangenen Spins unterschätzt. Einfach ausgedrückt, sie vergaßen, dass das Rad kein Gedächtnis hat.

Dies ist ein faszinierendes Beispiel, da es veranschaulicht, wie mehrere Personen aus denselben Fakten zur gleichen Zeit und auf der Grundlage derselben fehlerhaften Logik die gleiche unzulängliche Schlussfolgerung ziehen konnten. Menschen sind echt witzig!

Herkunft des Fehlers im Spiel und warum wir scheitern

Vielleicht fällt es dir schwer es zu glauben. Aber die Gründe für den Trugschluss des Spielers sind tief in inhärenten Eigenheiten und in der Funktionsweise unseres Gehirns verwurzelt. Es gibt mehrere Phänomene, die von der kognitiven Psychologie sehr gut beschrieben werden und die auch erklären, warum wir uns selbst austricksen, indem wir schieren Unsinn glauben. Ironischerweise repräsentieren viele von ihnen die dunkle Seite der Evolution oder den Preis der Überentwicklung bestimmter Eigenschaften auf Kosten anderer. Offenbar verwenden die Menschen einen eher intuitiven Ansatz gegenüber dem Zufall, der sie dazu bringt, naive Überzeugungen und große Missverständnisse zu zeigen. Dies ist unabhängig von Bildung und Ausbildung.

Die Heuristik der Repräsentativität

Heuristik ist das psychologische Phänomen der Anwendung von mentalen Techniken, die nicht optimal oder zu 100% rational sind, dafür aber sofortige Ergebnisse ermöglichen. Die Repräsentativitätsheuristik besagt, dass Menschen die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses bewerten, indem sie seine Ähnlichkeit mit anderen Ereignissen vergleichen, die sie in der Vergangenheit erlebt haben. Mit anderen Worten, wir verlassen uns mehr auf unsere eigene einzigartige Erfahrung als auf die Mathematik. Was ist, wenn wir nach der Wahrscheinlichkeit gefragt werden, dass die nächsten 6/49 Lottozahlen 1-2-3-4-5-6 sein werden? Die meisten Menschen würden antworten, dass dies, wenn schon nicht unmöglich, so doch zumindest höchst unwahrscheinlich ist. Da die Ziehungen, die wir in unserer begrenzten Erfahrung erlebt haben, chaotischer sind, würden wir leicht annehmen, dass eine solche geordnete Ziehung weniger wahrscheinlich ist. Tatsächlich schreibt die Mathematik vor, dass sie genau so wahrscheinlich ist wie jede andere Kombination von sechs Zahlen aus dem gegebenen Bereich.

Die Clustering-Täuschung

Ein weiteres Phänomen, das in engem Zusammenhang mit der Repräsentativitätsheuristik beobachtet wird, ist die Cluster-Täuschung. Dies ist der Fall, wenn Menschen Serien von Zufallsereignissen als verdächtig geordnet oder gemustert sehen. Wir neigen dazu, Muster zu erkennen, insbesondere bei kleinen Stichproben. Muster sind für Menschen wichtig, weil sie den Dingen, die wir beobachten, Bedeutung verleihen und nachweislich das Lernen und Auswendiglernen erleichtern. Wir neigen dazu, sie zu finden, nicht dazu, sie freiwillig zu ignorieren. Unsere Fähigkeit, Muster zu erkennen, ist für unser Überleben als Spezies von entscheidender Bedeutung. Doch Muster haben auch eine dunkle Seite. Wenn wir sie in einer kleinen Stichprobe sehen, kommen wir leicht zu dem Schluss, dass sie für die gesamte Bevölkerung repräsentativ sind. Zufällige Ereignisse erscheinen als nicht zufällig, weil wir die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Zufällen, Wiederholungen und seltenen Ereignissen ignorieren. Im Lotterie-Beispiel von oben würden die meisten Menschen aufgrund des sichtbaren Musters (6 aufeinanderfolgende Zahlen) sagen, dass die Zahlenfolge nicht zufällig ist und daher bei einem zufälligen Ereignis wie der Lottoziehung wahrscheinlich nicht vorkommen wird.

Der Glaube an die Fairness von Zufallsereignissen

Es gibt einen weit verbreiteten, aber falschen Glauben, dass das Glücksspiel fair ist. Für viele Spieler impliziert der Zufall, dass Unregelmäßigkeiten sich selbst korrigieren müssen und dass lange Verluststrähnen durch einen oder mehrere Gewinne ausgeglichen werden müssen und umgekehrt. Die Wahrheit ist, dass die Ungewissheit nur eines garantiert – dass unser günstiger Ausgang nicht garantiert werden kann. Der Roulettekessel hat nicht nur kein Gedächtnis, sondern auch keinen Sinn für Fairness und Gerechtigkeit.

Die Wahrscheinlichkeit eines Irrtums

Es gibt ein Gesetz, das für das Verständnis der Wahrscheinlichkeit entscheidend ist. Es heißt das Gesetz der großen Zahlen. Es besagt, dass mit der Erhöhung der Stichprobengröße der Durchschnitt der registrierten Ergebnisse zur mathematischen Wahrscheinlichkeit konvergiert. Einfach ausgedrückt: In einer Sequenz von Münzwürfen würde der Durchschnitt der einzelnen Ergebnisse umso näher an 50% liegen, je länger die Sequenz ist. Das Problem beginnt, wenn wir die entgegengesetzte Richtung oder die Abnahme der Stichprobengröße unterschätzen. Je kleiner die Stichprobe ist, desto größer sind die Abweichungen, die wir erwarten können. Merkwürdigerweise vergessen das viele Leute und werden schließlich durch das finstere Gesetz der kleinen Zahlen in die Irre geführt, da sie glauben, dass eine kleine Stichprobe repräsentativ ist.

Semantik und Präsentation von Informationen

Die Wahrscheinlichkeit wird oft als Quote dargestellt, wobei Sätze wie “1 von 10” verwendet werden. Dies kann irreführend sein, da die Phrase eine falsche Erwartung von gleichmäßiger Verteilung und Regelmäßigkeit erzeugt. Außerdem ist es sehr wichtig, ob ein zufälliges Ereignis als individuelles Ereignis oder als Teil einer Sequenz dargestellt wird. Studien haben gezeigt, dass, wenn ein Ereignis als Teil einer Sequenz präsentiert wird, die Leute die Unabhängigkeit des Ereignisses ignorieren. Sie gehen automatisch davon aus, dass das Ereignis mit vergangenen Ereignissen zusammenhängt und fallen dem Trugschluss des Spielers zum Opfer. Wenn das Ereignis unabhängig präsentiert wird, sind wir in unserer Einschätzung der Wahrscheinlichkeit adäquater. Nehmen wir das klassische Münzwurf-Beispiel. Auf die Frage “Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit von Kopf oder Zahl?” würden die meisten Leute 50/50 sagen. Die Antworten werden sich jedoch dramatisch ändern, wenn wir fragen: “Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für Zahl, wenn die letzten 6 Würfe Kopf zeigen?”.

Variationen und verwandte Irrtümer

Ohne es zu erwähnen, haben wir bereits zwei Arten von Täuschungen des Spielers beschrieben. Bei der ersten Art geht der Spieler davon aus, dass der Zufall fair ist und erwartet, dass Ungleichgewichte in den Ereignissen korrigiert werden. Die zweite Art wird beobachtet, wenn die Spieler Ungleichgewichte als Grund sehen, dem Zufall zu misstrauen und an eine Tendenz glauben, die bestimmte Ergebnisse begünstigt. Verzerrungen sind jedoch sehr schwer zu beweisen und auszunutzen, da eine sehr große Stichprobe benötigt wird. Ja, wir haben es wieder gesagt – die Größe der Stichprobe beeinflusst unsere Sichtweise. Es gibt jedoch einen Fall, der 1873 die Aufmerksamkeit der Presse erregte. Ein Mann namens Joseph Jagger nutzte ein Roulette-Rad mit Tendenz, um obszöne Geldbeträge aus Serienwetten mit anscheinend begünstigten Ergebnissen zu gewinnen. Wie er das wohl gemacht hat? Zunächst setzte er sechs Helfer ein, um die Räder tagelang heimlich zu beobachten und aufzuzeichnen. Dies verschaffte ihm eine ausreichend große Probe. Zweitens machten ihn seine Ingenieurskunst und sein Wissen über die damaligen technischen Grenzen zuversichtlich, dass die Räder nicht perfekt gefertigt und ausgewuchtet werden können. Natürlich ist das, was Jagger erreicht hat, heute nicht mehr möglich. Casinos haben keine Toleranz für Teamarbeit, und es ist unwahrscheinlicher, dass moderne Technologie ein voreingenommenes Rad produziert.

Darüber hinaus gibt es noch eine andere Art von Täuschung, die als retrospektiver Spieler-Trugschluss bezeichnet wird. Er liegt vor, wenn ein Spieler zu dem Schluss kommt, dass ein sehr seltenes Ereignis das Ergebnis einer sehr langen Reihe von Versuchen sein muss. Mit anderen Worten: Niemand würde seinen Augen trauen, wenn man zum ersten Mal drei Würfel nimmt und beim ersten Wurf drei Sechsen wirft. Wie wir jedoch bereits wissen, ist dies aufgrund der gleichen Wahrscheinlichkeit völlig normal. Der Trugschluss des Spielers steht in engem Zusammenhang mit dem so genannten Hot-Hand-Trugschluss. Dieser ist im Basketball weit verbreitet und ist der Glaube, dass ein Spieler mit hoher Punktzahl in einem Spiel weiterhin punkten wird. Die beiden Trugschlüsse haben ihren gemeinsamen Ursprung in der Überschätzung des Einflusses der jüngsten Ergebnisse. Der Unterschied besteht darin, dass bei dem Trugschluss erwartet wird, dass der Trend sich fortsetzt und nicht umgekehrt wird.

Bedeutung der Spieler-Täuschung

Der Trugschluss ist äußerst wichtig, wenn dir dein Seelenfrieden etwas bedeutet. Das Wissen darum und die Fähigkeit, ihn zu erkennen und zu vermeiden, ist entscheidend für unsere Fähigkeit, viele Situationen neutral und logisch anzugehen. Wie wir gesehen haben, können sowohl das Ignorieren von Zufälligkeiten als auch das Hervorheben von Zufälligkeiten irreführend sein. Bedeutet dies, dass Statistiken irreführend sein sollten und dass wir nie wissen werden, wie man Zahlen richtig liest? Verlassen wir uns auf unser Wissen und Stellen wir sicher, dass wir unter allen Umständen logisch und wasserdicht sind.

Nicht-Glücksspielsituationen

Wie versprochen, werden wir hier einige Beispiele aufführen, die zeigen, dass der Trugschluss des Spielers nicht strikt mit dem Glücksspiel zusammenhängt. Jede Situation mit zufälligen Ereignissen kann Menschen dazu verleiten, dieselben Denkfehler zu machen:

• Krieg und Überleben – es gibt so etwas wie einen Granatenloch-Trugschluss. Im Ersten Weltkrieg glaubten die Soldaten, dass es eine gute Idee sei, in einem Einschussloch in Deckung zu gehen, weil es angeblich sehr unwahrscheinlich war, dass Artilleriegeschosse zweimal am selben Tag die gleiche Stelle treffen. Dies ist eine unrechtmäßige Anwendung der Multiplikationsregel. Wenn es 1000 Kanonen der feindlichen Artillerie gibt, ist die Wahrscheinlichkeit, von einer von ihnen mit einer Salve getroffen zu werden, 1/1000. Die Wahrscheinlichkeit für zwei Treffer an derselben Stelle beträgt 1/1000 mal 1/1000, d.h. eins zu einer Million. Dies gilt jedoch nur, wenn die beiden Salven noch nicht stattgefunden haben. Wenn die erste Salve vorbei ist und sich der fliegende Schmutz abgesetzt hat, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die nächste eine Granate in einem bereits getroffenen Punkt landet, wieder 1/1000. Außerdem ist das Artilleriefeuer nicht völlig zufällig – der Feind zielt absichtlich auf Ihre Positionen und Beobachter fordern Zielkorrekturen, wenn die Ziele nicht getroffen werden konnten.
• Investitionen – einige Anleger gehen fälschlicherweise davon aus, dass auf wiederholte Anstiege (oder Rückgänge) eines Aktienkurses in mehreren aufeinander folgenden Handelssitzungen eine Trendwende folgen sollte. Diese Erwartungen führen Händler zu dem Fehler, entweder zu lange an einer Verlustposition festzuhalten oder eine Gewinnposition, ohne ihr Potenzial voll auszuschöpfen, zu schnell zu schließen.
• Wenn man in der Vergangenheit ein Kind erwartete – musste man, bevor die moderne Medizin Fortschritte machte, bis zur Geburt warten, um zu sehen, ob das Kind ein Mädchen oder ein Junge ist. Es gibt dokumentierte Fälle, in denen Eltern ihre Erwartung aufgrund anderer Geburten, die bereits in der Gegend stattfanden, geändert haben. Hier klingt der Trugschluss so: “Die letzten vier Kinder, die in diesem Jahr in der Stadt geboren wurden, waren Jungen, daher fürchte ich, dass mein nächstes Kind ein Mädchen sein würde.” Hier geht es darum, Muster in kleinen Stichproben zu sehen und auf die gesamte Bevölkerung zu extrapolieren. Außerdem erwarteten sie eine Selbstkorrektur aufgrund des Glaubens an eine ausgeglichene Bevölkerung.

Es gibt von Fachleuten überprüfte Artikel, die beweisen, dass selbst Wissenschaftler anfällig für den Trugschluss des Spielers sind. Bei der Durchführung von Forschungsarbeiten konnten Wissenschaftler keine optimalen Entscheidungen über die Stichprobengröße treffen, die einem geplanten Experiment unterzogen werden sollte. Der Trugschluss trat auch in Fällen auf, in denen sie die Notwendigkeit einer Wiederholung des Experiments mit einer anderen Stichprobe einschätzen mussten. Offenbar ist niemand vor dem Irrtum sicher.

Bezug zum Problem Glücksspiel

Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass problematisches Glücksspiel dann auftritt, wenn Personen das Glücksspiel als Flucht vor Stress, Angst oder Depressionen nutzen. Der Hauptgrund liegt in der Notwendigkeit einer Flucht, nicht in den falschen Überzeugungen. Auch in der Neurophysiologie hat man festgestellt, dass Sucht viel mit den Prozessen zu tun hat, die das Eingehen von Risiken, Belohnungen und Verluste in unserem Gehirn auslösen. Wenn nicht sogar ein Hauptgrund, so können Trugschlüsse doch ein riesiger Katalysator sein. Denn wenn jemand glaubt, er könne die Chancen übertreffen, wird er es sicher versuchen. Von diesem Punkt aus, ist es einfach, die Spirale hinunterzugehen. Es gibt viele Hinweise darauf, dass dies nicht nur beim problematischen Glücksspiel gilt. Die allgemeine Tendenz, sich zur Bewältigung negativer Stimmungen und Situationen auf Fluchtmethoden zu stützen, wird durch falsche Überzeugungen beschleunigt.

Repräsentation in der Popkultur

In einem Klassiker von Martin Scorsese aus dem Jahr 1995 mit dem Titel Casino gibt es einige kleine Episoden, die die vom Trugschluss des Spielers getriebenen Handlungen veranschaulichen. Wenn du den Film noch nicht gesehen hast, solltest du dich hier vor Spoilern in Acht nehmen. In einer Episode wurde ein Spieler mit hohem Einsatz, der einen abstrakten Geldbetrag gewann, dazu gebracht, nach dem Check-out ins Hotel zurückzukehren. Der Manager wusste, dass der Mann sich nicht allzu lange vom Casino fernhalten würde und sah ihm nur dabei zu, wie er all seine Gewinne verspielte und mehr verlor, als er zuvor gewonnen hatte. Die Moral der Geschichte ist einfach – die Chancen stehen gegen dich und die Spieler verlieren auf lange Sicht mehr, als sie gewinnen. Wenn du das nächste Mal ein paar verlierende Hände aufnimmst, solltest du daran denken, dass sich dein Glück beim Weiterspielen nicht umkehren muss. In einer anderen Episode maß der Protagonist ein Paar Würfel mit einem Messschieber, um sicherzustellen, dass sie nicht geladen sind. Der Kontext sagt nicht aus, für wen die Untersuchung wichtiger ist – für das Casino oder die Spieler. In einer anderen Episode wird ein Mann gefeuert, weil er einen Spielautomaten nicht entfernt hat, der innerhalb von 20 Minuten dreimal den Jackpot geknackt hat. Sowohl die Würfel- als auch die Episoden mit den Spielautomaten veranschaulichen die unrechtmäßige Zuschreibung von Zufällen auf Tendenzen. Offenbar sind die Casinobesitzer trotz der Kenntnis ihres Spiels auch anfällig für den Trugschluss des Spielers. Eine andere Erklärung ist, dass Geldverlust einfach niemandem fair erscheint.

Wie können wir uns davor bewahren?

Es ist schwierig, einen guten Ratschlag zu geben, wenn man weiß, wie viele böse Fallen uns unser eigener Verstand stellt. Trotzdem müssen wir es versuchen. Wir Menschen vergessen unsere gesunde Logik, wenn wir in bestimmte Situationen gebracht werden. Deshalb muss man sich an die Grundlagen erinnern und sein Bestes tun, um sie als apriorische Konzept in seinem Geist zu verankern. Erinnere dich an Monte Carlo – viele Menschen zahlten 1913 obszöne Summen für eine Lektion, die du jetzt umsonst lernen kannst. Nutze das zu deinem Vorteil. Wir sind nicht deprimierend dumm. Unsere Gehirne ändern einfach den Denkprozess unter verschiedenen Kontexten und Bedingungen. Dennoch sind wir selektiv unlogisch. Man muss nur wissen, wo die Fallen sind, und nicht mit Zuversicht darauf stoßen. Und zu guter Letzt, kennst du die Chancen und akzeptierst sie auch – versuche nicht die Chancen zu schlagen.

Hier ist die Liste der Quellen, die wir für diesen Artikel verwendet haben und die du vielleicht hilfreich findest:

1. Bo Bennett, “Logically Fallacious: The Ultimate Collection of Over 300 Logical Fallacies“, 2018, Archieboy Holdings LLC, ISBN: 978-1-4566-0752-4
2. Juemin Xu, Nigel Harvey, “Carry on winning: The gamblers’ fallacy creates hot hand effects in online gambling“, Cognition, Volume 131, Issue 2, May 2014, Pages 173-180
3. Amos Tversky, Daniel Kahneman. “Belief in the law of small numbers“, Psychological Bulletin, 1971, Vol. 76, No. 2. 105-110
4. Centre for Addiction and Mental Health < www.camh.ca>, “Probability, Random Events, and the Mathematics of Gambling”
5. Greg Barron, Stephen Leider, “The Role of Experience in the Gambler‘s Fallacy“, Journal of Behavioral Decision Making, Volume23, Issue1. January 2010
6. Rachel Croson, James Sundali, “The Gambler’s Fallacy and the Hot Hand: Empirical Data from Casinos“, The Journal of Risk and Uncertainty, 30:3; 195–209, 2005