Solange du nicht gegen einen Dealer spielst, gewinnst du über den Rest der Spieler am Tisch. Natürlich nimmt das Haus sich seinen Teil, doch dies ist nicht direkt im Ergebnis involviert. Auf lange Sicht gewinnt das Können über das Glück, Hand gegen Faust und dies wieder und wieder. Hast du jemals über Glück habende Spieler gehört, die eine lange Zeit am Pokertisch verbracht haben? Oder sind es die Könner, die einen Bluff von einer Meile aus erkennen können?
Das Glück der Kartenvergabe
Über Jahre hinweg war dies das beliebteste Statement von Denjenigen, die das Pokerspiel als Glücksspiel abgestempelt haben. Natürlich sage ich nichts gegen den Fakt, dass derjenige mit der besten Hand gewinnt. Viel zu lange sah es so aus, als ob dies der legale Blickwinkel für diejenigen wäre, die das Spiel abschaffen wollen. Doch die Menschen realisierten schon bald, dass hinter dem Gewinnen dieses Spiels auch Können steckt und die einzige elementare Chance in den Karten die dir ausgeteilt werden liegt.
Das Können besteht daraus, deinem gegenüber Sitzenden zu lesen und zu entscheiden wann es am klügsten ist einen hohen Einsatz zu machen, mit dem Erhöhen aufzuhören oder zu Bluffen – und hier trennen wir die Anfänger von den erfahrenen Spielern. Lasst uns einen Blick auf Daniel Negreanu werfen. Ein Veteran in diesem Spiel und über 36 Millionen US Dollar wert. Er trägt den Spitznamen „ Kid of Poker“ und wurde vom Global Poker Index, aufgrund seiner überragenden Performance, zum Spieler des Jahrzehnts ernannt. Außerdem hat er WSOP Armbänder in Vegas, Australien und Europa gewonnen.
Im Februar 2014 hat er beim No Limit Hold´Em in Australien über 1.2 Millionen US Dollar gewonnen. Kurz danach hat er weitere 8.5 Millionen US Dollar beim gleichen Event in Las Vegas eingesackt. Denkst du wirklich, dass er so viel Glück hatte? Ein weiteres Beispiel: Erik Seidel, ein weiterer Poker Titan, ist 33.5 US Dollar wert. Er hat das No Limi Hold´Em im April 2015 in Monte Carlo und im Mai 2016 in Las Vegas gewonnen. Vielleicht sehen wir ihn auf dem WSOP 2018 wieder.
Seine gewinnende Hand kann man in dem Film „Rounders” sehen. Warum ist wohl das bevorzugte Event von allen Poker Spielern das No Limit Hold´Em? Weil sie wissen, dass auf lange Zeit gesehen das Können über das Glück siegen wird. Natürlich kannst du in dem einen Moment Glück haben. Doch es braucht schon ein tieferes Verständnis, um das Spiel vor 100 Spielern gewinnen zu können.
Zum Beispiel sind die Fähigkeiten beim Fußballspielen ein entscheidender Faktor. Ich persönlich kann Fußball mit meinen zwei linken Füßen nicht spielen. Also hoffe ich auf ein wenig Glück und darauf, dass mein Schuss direkt ins Tor geht. Auf der anderen Seite ist ein Spiel wie Schach sehr stark vom Können abhängig und wenn du etwas davon verstehst, weißt du, dass dein einziges Glück darin besteht, dass dein Gegenübersitzender einen Fehler macht. Es ist also ganz offensichtlich: Der Versuch die Spiele in Glücksspiele und Spiele, die Fähigkeiten fordern, zu unterteilen ist redundant. Denn alle Spiele vertreten diese beiden Faktoren.
Wann spielen die “Glücksspieler” um zu gewinnen
Es gibt eine menge Negativschlagzeilen wenn es um das Wort „Glücksspielen“ geht und die meiste Zeit versuchen die Leute es zu umgehen. Doch falls du darin gut bist, solltest du es unter allen Umständen weiter machen. Du bist ein glücklicher kleiner Spieler und das Pokern ist deine Festung der Einsamkeit? Du magst Poker online spielen in Deutschland und verdienst damit 3 Riesen pro Woche? Klasse – dann mach so weiter.
Eine Sache die ich wirklich nicht leiden kann ist die Heuchlerei. Denn es sind die schlechten Glücksspieler, die die ganze Zeit verlieren und das Pokerspiel in ein schlechtes Licht stellen. Doch wenn sie die meiste Zeit gewinnen ist es eine gute Form des Glücksspiels. Was ist mit dem Aktienhandel von dem ich vorhin gesprochen habe? Lang zeitlich gesehen brauchst du bestimmte Fähigkeiten um damit Geld zu machen. Das Glück wird nur für einen Moment anhalten und ist eher von kurzer Dauer.
Wenn es um das Pokern geht, sage ich euch, dass der Glücksspieler nicht die Chance hat herauszufinden, ob er ein Gewinner auf Langzeit ist. Traue ich mich die Oberfläche der benötigten Fähigkeiten zu kratzen? Wenn du erst einmal damit anfängst dir Gedanken über z.B. Hand Wahrscheinlichkeiten, Topf-Wettchancen, Stapelgröße vs. Topfgröße, wie hoch du deine Wette machst, wie du die Größe des Topfs kontrollieren kannst und dass oft die Hand des Gegners einen Pre-Flop haben kann zu machen … kannst du erkennen dass der Prozess des kritischen Denkens in einem Pokerspiel Zeit braucht.
Für alle, die (und an dieser Stelle möchte ich euch herzlich grüßen) sich Zeit für diesen Lernprozess nehmen, die Kunst des Spiels begreifen und lernen und üben und noch mehr lernen – ist Poker ein Geschicklichkeitsspiel. Für die Anderen, die ohne Grund All in gehen, ist dies nur schlechtes Glücksspielen. Das Spielen um den Gewinn ist auch von der Anzahl deiner Chips abhängig. Mit einer größeren Bank ist es fast so, als ob du Süßigkeiten von einem Baby nimmst und somit ist das Gewinnen schon vorprogrammiert.
Ein Freund von mir hat mit dem Poker spielen vor 7 Jahren angefangen. Er hat sich in das Spiel verliebt und wurde danach süchtig. Somit spielte er es über Tage und Nächte hinweg und ich habe ihn kaum zu Gesicht bekommen. Seine Frau hatte mir erzählt, dass er Psychologie gelernt hat, um einen Bluff sofort erkennen zu können – denn beim Lügen gibt es Mikroexpressionen, die dich verraten. Lange Rede kurzer Sinn – er hat mit online Poker Turnieren alleine 4 Millionen US Dollar verdient. Nicht schlecht. Denkst du also, dass ein Spieler mit reiner Zielstrebigkeit und Will en immer noch ein Glücksspieler ist? Die 4 Millionen US Dollar sagen ganz klar: Nein.
Der Kampf – Chance vs Fähigkeit
Davon überzeugt zu sein dies spielen zu können und es auch wirklich zu gewinnen sind zwei Welten. Ein Pokerspieler hat ein tieferes Verständnis von dem Spiel und das dazugehörige mathematische Denken. Die Leistung ist kalkulierbar und somit kannst du von einem Spieler, der gerade ein großes Turnier gewonnen hat erwarten, dass er ein stabiler Gegner für die nächsten Jahre sein wird. Es wird gesagt, dass es um die 2000 Hände braucht, bis der Geschicklichkeits-Faktor sich im Pokern entwickelt hat. Ich sage, dass es mindestens 2000 braucht.
Nachdem du 2000 Hände gespielt hast, wirst du du verstehen, dass das Pokerspiel Talent braucht und 100% der Zeit bis das Können das Glück aussticht. Die Anfänger in diesem Spiel haben meist ein blindes Vertrauen in ihre überbewerteten Fähigkeiten und investieren keine Zeit in ihren Lernprozess. Sie verlieren und werden dann sagen: Ich glaube da hatte ich einfach kein Glück. Nein, sie hatten nur wenig Erfahrung und konnten nicht auf langer Zeit mit ihrer jeweiligen Hand umgehen. Ein professioneller Spieler wird konstant mehr als seine Rivalen gewinnen, da er die Geschicklichkeit, die in diesem Spiel vorausgesetzt wird, gut beherrscht. Alles in allem hat der Poker Master im Film „The Cincinnati Kid“ es am besten gesagt: “Manchmal geht es nur darum, die falsche Bewegung zur richtigen Zeit zur machen”.