Was hier nicht einfach spendabel, sondern mitfühlend und am Gemeinwohl interessiert aussieht, kann schnell auch zu einem Bumerang werden. Lottogewinne zu verschenken, mag moralisch richtig sein. Der Fiskus hat ganz schnell ein Auge auf die Schenkung. Und dann wird es für den Beschenkten schnell richtig teuer. Soll heißen: Wollt ihr einen Lottogewinn verschenken, müsst ihr es richtig machen.
Lottogewinn selbst nicht versteuert
Habt ihr einen Lottogewinn richtig getippt, gilt zuerst eine Grundregel: Als Gelegenheitsspieler ist dieser für euch steuerfrei. Gewinne aus dem Glücksspiel gelten als nicht steuerbar. Deshalb könnt ihr Lotto spielen und müsst Gewinne nicht mit dem Fiskus teilen. Wenn ihr eurer Familie davon etwas abgeben wollt, geht es schnell um das Thema Schenkungssteuer.
Lottogewinn verschenken – das Thema Steuer
Wer von euch einen Teil des Lottogewinns bekommt, muss diese Zuwendung unter Umständen versteuern. Leider wird dieser Punkt immer gern übersehen. Besonders günstig ist eine Schenkung innerhalb der Familie. Ehepartnern könnt ihr einfach bis zu 500.000 Euro schenken – ohne dass hier eine Schenkungssteuer erhoben wird.
Bei den eigenen Kindern beläuft sich die Summe immerhin noch auf 400.000 Euro. Selbst Enkel können noch mit 200.000 Euro bedacht werden, ohne dass hier der Fiskus zugreift. Deprimierend wird es, wenn ihr euren Eltern etwas schenken wollt. Hier sind nur bis zu 20.000 Euro steuerfrei. Sollte jemand den Lottogewinn verschweigen wollen, ist es wichtig mögliche Folgen zu berücksichtigen.
Schenkungssteuer umgehen – mit einer Stiftung
Die Schenkungssteuer stößt vielen Lottomillionären auf. Es gibt aber eine Möglichkeit, das Ganze abzumildern. Über die Einrichtung einer Stiftung können auch höhere Summen ohne Schenkungssteuer ausgeschüttet werden. Diese lässt sich so konstruieren, dass ein monatliches Einkommen aus der Stiftung gezahlt wird. Damit hier alles klappt, braucht es einen guten Steuerexperten. Die richtige Planung mit dem Gewinn ist ohnehin eine wichtige Angelegenheit, sonst läuft man Gefahr seine Lottomillionen schnell wieder zu verlieren. Bestes Beispiel ist der Millionenverlust von Michael Carroll.
FAQ
Mit dem Lottogewinn auf dem Konto lebt es sich einfach sehr entspannt. Warum nicht die Familie daran teilhaben lassen. Ihr könnt einen Lottogewinn verschenken. Passt hier aber immer auf die Steuer auf. Tipps stecken auch in unserem FAQ.
An wen kann ich meinen Lottogewinn verschenken?
Generell gibt es dazu keine Vorgaben. Ihr könnt euch einfach sehr frei entscheiden, ob der Lottogewinn auch der eigenen Familie oder Dritten zugute kommt. Seid euch aber darüber im Klaren, dass an dieser Stelle das Schreckgespenst der Schenkungssteuer selten weit weg ist.
Warum ist die Schenkungssteuer bei Eltern und Dritten so hoch?
Aus Sicht der Finanzbehörden werden Schenkungen innerhalb der engen Familie besonders herausgehoben. Daher ist der Freibetrag für den Partner auch so hoch. Wenn beim Lottogewinn verschenken Fremde bedacht werden, ist für den Fiskus der Versuch einer Steuervermeidung immer präsent.
Kann ich nicht einfach einen Sachwert verschenken?
Diese Idee haben schon viele Lottogewinner gehabt. Leider ist es im Steuerrecht so, dass die Schenkung von Geld oder Sachwerten im Sinn der Schenkungssteuer gleichwertig behandelt wird. Aber: Es kann heute Geld geschenkt und nach 10 Jahren eine Immobilie verschenkt werden.