Die Geschichte des russischen Roulettes
Das russische Roulette kommt, wie ihr dem Namen bereits entnehmen könnt, aus der Zeit des Zarenreichs in Russland. Es ist unklar, wann genau das Spiel erfunden worden ist. Jedoch muss es in der Zeitspanne zwischen den 1850ern, als die Nummer der Handrevolver in Russland rapide gestiegen ist und den 1920ern, als die russischen Abenteurer es zum ersten Mal im Bürgerkrieg schriftlich erwähnten, gewesen sein. Das Spiel ist zum ersten Mal in der Öffentlichkeit in der Form einer 1600-Wort Erzählung des Schweizer Autors Georges Surdez aufgetaucht. Diese wurde im Jahre 1937 in einer der bekanntesten Magazine seiner Zeit, “der Collier’s Illustrated Weekly”, veröffentlicht. Die meisten Werke von Surdez wurden von den zahlreichen romantischen Erzählungen der französischen Fremdlegion, die er als Kind gelesen hatte, inspiriert. Das “Russische Roulette” war herbei keine Ausnahme und erzählte die Geschichte eines deutschen Rekruten, der den Suizid eines russischen Kameraden vertuschen wollte. In einem Brief an seinen Vorgesetzten berichtet er davon, eine Geschichte über das Spiel “Russisches Roulette”, gehört zu haben. Laut seines verstorbenen Kameraden benutzten die Offiziere der Armee im Zarenreich, diese tödliche Form des Glücksspiels in der letzten Phase des Ersten Weltkriegs, im Jahre 1917.
Wie der Erzähler es beschreibt, holten die Russen zufällig ihre Revolver heraus, entfernten eine Patrone, drehten den Zylinder, zielten mit der Waffe an ihren Kopf und drückten ab. Das Opfer des Spiels, Sergeant Burkowski, dessen Tod der junge Legionär vertuschen wollte, war ein eifriger und zwanghafter Glücksspieler. Nachdem dieser ihm die Geschichte erzählte, führte er ihm sofort das Spiel vor und lud den Deutschen dazu ein, die Variante mit nur einer, anstatt fünf Patronen im Zylinder zu spielen.
Es gibt eine Menge an unbeantworteten Fragen über das “Russische Roulette”. Vor allem darüber, warum Surdez dachte, dass das Spielen mit nur einer Patrone aufregender ist, als das Spielen mit fünf Patronen. Dank den wenigen Briefen und Notizen, die der Autor hinterlassen hat, blieb bis heute ungeklärt, warum er die Regeln des Spiels so verändert hatte. Es ist eine allgemeine Annahme, dass das “niedrigere” Risiko die durchschnittliche Zeit beim Spielen verlängert und das Spiel noch aufregender macht. Die Ursache kann dennoch viel simpler sein. Eine Überlebenschance von 1 bis 6 wäre selbst für den verrücktesten Dummkopf ein Dealbreaker. Was auch immer der Grund war, Fakt ist, dass die letztere Variante, das ist, was geblieben und im 20. Jahrhundert ein Teil der amerikanischen Popkultur geworden ist.
Der tödliche Wetteinsatz des Spiels
Diese Geschichte war so erfolgreich, dass sie noch im Mai desselben Jahres, im “Fiction Parade & Golden Book Magazine” nochmals gedruckt wurde. Ein Jahr darauf schoss sich ein Junge, namens Thomas H. Markley Junior, an seinem 21. Geburtstag selbst in den Kopf. Er war einer von über 2000 Opfer des Wahnsinns, den das russische Roulette verursachte. Hier sind ein paar der berühmtesten Menschen, die ihr Leben beim Spielen dieses tödlichen Spiels verspielt haben:
- John Marshall Alexander Jr, der auch als Johny Ace, bekannt war, war ein beliebter Künstler und Blues Musiker aus den USA. An einem Weihnachtstag in Jahr 1954, am Ende einer jahrelangen Tour, trat er in dem städtischen Hörsaal in Houston in Texas, auf. In einer der Pausen erschoss er sich, während er mit einem 32-cal Revolver spielte. Und auch wenn ein paar Augenzeugen erklärten, dass das Trinken und die Fehlbedienung einer Waffe, zu seinem Tod führte, erklärte der offizielle Polizeibericht, dass die Ursache des Todes auf das Spiel “Russisches Roulette” zurückzuführen ist.
- Aimo Leikas Ein berühmter Zauberkünstler aus Finnland, der durch seinen grandiosen Auftritt mit dem “Russischen Roulette”, berühmt geworden ist. Ein einfacher und dennoch extrem gefährlicher Trick. Er hatte eine Sechs-Schuss-Waffe mit einer Patrone geladen und behauptete, dass er mit der Kraft seines Geistes, jede der sicheren Kammern auswählen kann. Die Show wurde immer beliebter und Finn machte dieses Kunststück über ein Jahr lang immer wieder. Es machte fast den Anschein, dass der Tod ihn niemals erreichen könnte. Während eines Auftritts im Jahre 1976 erschoss er sich dennoch selbst.
- Die Crew der amerikanischen Fernsehsendung “Cover Up” wurde Zeuge eines weiteren tragischen Unfalls. Während der Dreharbeiten begann John-Erik Hexum mit einem Requisiten-Revolver, der nur mit Platzpatronen geladen war, zu spielen. Er zielte mit der Waffe auf seinen Kopf und mit dem Vortäuschen des russischen Roulettes zog er an dem Abzug. Leider handelte es sich bei der Waffe nicht um irgendeine, sondern der berühmten 44er Magnum – eine der stärksten Handwaffen der Welt. Auch wenn kein Projektil aus dem Zylinder geschossen wurde, war die Schockwelle der 44er so stark, dass sie seinen Schädel in Teile zerbrach. Manche Fragmente, in Größe eines 25-Cent-Stücks, wurden dabei ins Gehirn katapultiert. Er wurde sofort in das nächste Krankenhaus gebracht. Dort konnte jedoch nur sein Gehirntod festgestellt werden.
- Am 13. September im Jahre 2010, während der Dreharbeiten einer Episode der beliebten BBC Sendung “Who Do You Think You Are?”, fand der britische Schauspieler, Alan Cumming, eine beängstigende Geschichte über seinen Großvater heraus. Als der untersuchende Journalist immer tiefer und tiefer in die Geschichte von Cummings Verwandten eintauchte, stieß er auf Informationen, die eine lange Lücke in der Familiengeschichte des Schauspielers füllte. Es wurde angenommen, dass der Vater seiner Mutter, welcher in den königlichen Cameron Highlanders in Malaya, gedient hatte, beim Putzen seiner eigenen Waffe verstorben war. Jedoch kam heraus, dass dieser durch das Spielen des mörderischen Spiels “Russisches Roulette” umgekommen war.
- Den aktuellste Fall, den wir finden konnten, trug sich am 24. Januar 2019 in St. Luis in Missouri, zu. Zwei Polizisten, von denen einer im Dienst war und der andere nicht, spielten eine andere Variante des russischen Roulettes – das russische Poker. Es ist ein ähnliches Spiel und unterscheidet sich von dem Original darin, dass die Beteiligten die Waffe auf den Kopf ihres Gegenüberliegenden zielen. In der zweiten Runde löste sich ein Schuss aus der Waffe und tötete die Polizistin Katlyn Alix. Darauffolgend wurde der andere Polizist des Mordes und krimineller Handlungen angeklagt. Wenn er für schuldig befunden wird, wartet auf ihn eine 10-jährige Gefängnisstrafe. Er wurde im späten März unter Hausarrest gestellt und zu einer Zahlung von 100,000 Dollar verpflichtet.
Russisches Roulette als Teil der Kultur
Nach dem ersten öffentlichen Erscheinen im Jahre 1937, ist das Spiel zu einem wichtigen Teil der Kultur in Amerika und der restlichen Welt geworden. Es ist in einer großen Zahl gegenwärtiger Kunstarbeiten, wie Cartoons, Gemälde, Lyrics von Liedern und Büchern, dargestellt worden. Den größten Durchbruch erlangte es auf den großen Leinwänden in Hollywood. Hier sind ein paar der bekanntesten Beispiele:
- Bugs Bunny – 1951
- Smiles of a Summer Night – 1955
- A Little Night Music – 1973
- Sholay – 1975
- The Bund – 1980
- Crawispace – 1986
- Tales from the Crypt – 1990
- One Eight Seven – 1997
- 24 – 2003
- Don’t Fear the Reaper – 2012
Die berüchtigtste „Russisch Roulette“ Szene überhaupt, gibt es in dem Film „The Deer Hunter“ aus dem Jahre 1987. Achtung, Spoiler Gefahr! Dieser erzählt die Geschichte von drei besten Freunden – Michael (Robert De Niro), Steven (John Savage) und Nick (Christopher Walken), die aus einer kleinen Stadt in Pennsylvania stammen und 1968 in die US Army einberufen und in Vietnam stationiert werden. Nach kurzer Zeit geraten sie in Kriegsgefangenschaft und, um die Vietcong Wachen zu unterhalten, werden sie dazu gezwungen, russisches Roulette mit drei Patronen zu spielen. Nachdem die Waffe dreimal nicht geschossen hatte, nutzt Michael die Chance und erschießt einer der Wachen, um eine Flucht zu ermöglichen. Eine nervenaufreibende Szene, die zeigt, wie die zwei Charaktere durch eine Achterbahn der Gefühle geschickt werden, jedes Mal, wenn sie dazu gezwungen werden, sich selbst eine geladene Waffe an den Kopf zu halten und den Abzug zu drücken. Und dann, wenn die Zuschauer denken, dass dieser Film ein gutes Ende nimmt, finden sie heraus, dass Nick durch die Kriegsgeschehnisse traumatisiert in Vietnam zurückgeblieben ist. Als sein bester Freund Mike zurückgeht, um nach ihm zu suchen, findet er ihn, das russische Roulette spielend, in einer Bar wieder. Die zwei Charaktere beteiligen sich noch einmal an dem tödlichen Spiel, während Nick vergebens versucht, seinen Freund zu retten. Überraschender- und erschreckenderweise löst die Waffe aus und tötet Nick, die Charaktere von Christopher Walken.
Der Film erzeugte gemischte Gefühle und entfachte eine enorme Kontroverse, da der Film, mit dem dargestellten Verhalten der Vietcong, gegenüber den amerikanischen Kriegsgefangenen, ein düsteres Bild zeigte. Viele Offizielle argumentierten, dass es keine Kriegsaufzeichnungen gäbe, die die Theorie stützt, dass die Kriegsgefangenen zu dem tödlichen Spiel gezwungen wurden. Ein in den USA berühmter Filmkritiker, namens Roger Ebert, verteidigte den Film mit der Aussage, dass egal, ob dies jemals passiert sein sollte, die Szenen dennoch auf der künstlerischen Ebene unfassbar gut gelungen seien. Hier sind seine genauen Worte:
Es ist das gliedernde Symbol des Films: Alles was du über das Spiel glaubst, über dessen absichtliche und zufällige Gewalt. Auch darüber wie es die Vernunft des Mannes, der dazu gezwungen wird, berührt. All dies kann auf den Krieg als Ganzes angewandt werden. Und es ist ein brillantes Symbol. Denn durch den Kontext der Geschichte macht dies eine ideologische Aussage über den Krieg gar überflüssig. Roger Ebert
In der Tat ist “The Deer Hunter”, neben Klassikern, wie z.B. “Platoon”, “Apocalypse Now”, “Full Metal Jacket” und “Born on the Fourth of July”, auch noch 40 Jahre später, einer der besten Filme über den Vietnamkrieg. Manche Experten nennen ihn sogar ein zeitloses Meisterwerk des Kinos. Wenn ihr ihn also noch nicht gesehen habt, können wir ihn euch nur empfehlen! Und wir sind uns sicher, dass das „Russischen Roulette” weiterhin ein Teil der Popkultur sein wird und als Metapher für eine Handlung mit einem unnötigen Risiko und einem unsicheren Resultat genutzt wird. Wir empfehlen auf jeden Fall sein Glück auf andere Weise zu versuchen und lieber das richtige Roulette zu spielen. Besonders einfach geht das in den besten Roulette Casinos in Deutschland.
Häufig gestellte Fragen
Da wir nun am Ende von unseres Blogeintrags angekommen sind, möchten wir euch unser abschließendes Urteil präsentieren. Auch wenn dieses Thema keine wirkliche Schlussfolgerung bedarf, haben wir uns dazu entschieden, die drei im Internet häufigsten Fragen über das russische Roulette zu beantworten. Doch bevor wir mit diesen Fragen fortfahren, möchten wir euch für das Lesen des Blogeintrags danken. Wir hoffen, euc das Phänomen des russischen Roulettes näher gebracht zu haben!
Was ist das „Russische Roulette“?
Russisches Roulette ist ein Spiel, in dem einer oder mehrere Beteiligte sich, einen zum Teil geladenen, Revolver an ihren Kopf halten und danach den Abzug drücken. Es wird davon ausgegangen, dass das Spiel seinen Ursprung im russischen Zarenreich des 18. und 19. Jahrhundert hat. Bekannt wurde es durch die Kurzgeschichte von George Surdez.
Wie spielt man russisches Roulette?
Wir möchten niemanden dazu ermutigen dieses tödliche Spiel zu spielen und möchten es auch nicht empfehlen. Aus rein informativen Gründen umschreiben wir kurz, wie es durchgeführt wird. Zuerst nimmt man einen leeren Revolver und befüllt ihn mit einer einzelnen Patrone. Danach dreht man den Zylinder und verschließt ihn, ohne dabei hinzuschauen. Danach platziert man die Waffe an den Kopf und drückt den Abzug, in der Hoffnung, dass die Kerbe leer ist.
Wieso spielen Leute das russische Roulette?
Dies ist eine Frage, die euch nur Leute beantworten können, die das Spiel gespielt und auch überlebt haben. Wir können nur spekulieren, dass die Gründe in dem extrem hohen Risiko und dem Nervenkitzel liegen, welche die Menschen zum Spielen des russischen Roulettes antreibt. Solange ihr nicht jemanden findest, der dies schon einmal gemacht hat, werdet ihr die Antwort darauf nie erfahren. Und probiert es niemals aus!